Einrichtung und WLAN unter CentOS 5
Bei der Einrichtung einer WLAN-Karte gibt es je nach verwendeter Hardware unterschiedliche Ansätze. Nachfolgende Doku beschreibt die Nutzung des originalen VirDOS Treiber mittels ndiswrapper bei der ZyXEl AG120 PCMCIA-Karte und eines native Linuxtreibers von Ralink bei einer N1 Wireless Notebook Card (Part-No. F5D8011) von BELKIN.
WLAN-Karte einrichten mit ndiswrapper
Da die WLAN-Karte AG120 von ZyXEL nicht adhoc vom Kernel unterstützt wird, bedienen wir uns der Programmbibliothek ndiswrapper.
ndiswrapper installieren
Diese installieren wir einfach via yum nach:
# yum install dkms-ndiswrapper
Hersteller-Treiber installieren
Zu erst einmal installieren wir den für VirDOS vorgesehenen Treiber via:
# ndiswrapper -i /etc/AG-120/AG120.inf
Hiermit wird der Treiber unter /etc folgende Verzeichnisstruktur angelegt:
# pwd /etc/ndiswrapper/ag120 # ll insgesamt 372 -rw-r--r-- 1 root root 726 22. Sep 16:31 167B:2116:0308:3409.5.conf lrwxrwxrwx 1 root root 26 22. Sep 16:31 167B:2116.5.conf -> 167B:2116:0308:3409.5.conf -rw-r--r-- 1 root root 17124 22. Sep 16:31 ag120.inf -rw-r--r-- 1 root root 332800 22. Sep 16:31 ag120.sys
Modul laden
Anschließen lädt man das ndiswrapper-Modul mit dem Befehl:
# modprobe ndiswrapper
Mit diesem Befehl wird der Treiber für die Karte geladen, mit dem Erfolg, dass damit nun die Karte selbst wie gewünscht funktioniert.
Konfiguration
Abschließend tragen wir in der /etc/modprobe.conf noch folgende Zeile ein:
alias wlan0 ndiswrapper
Alternativ können wir auch mit der Option -m von ndiswrapper erledigen lassen.
# ndiswrapper -m
Damit legen wir fest, mit welchem Device, hier wlan0, später die Verbindung aufgebaut werden soll.
RT2860 Linux-Treiber WLAN-Karte einrichten
Da nach dem Laden des originalen Treibers durch ndiswrapper bei der BELKIN-Karte der Rechner einfriert, nutzen wir bei dieser Karte einen anderen Weg.
Kernel-Entwicklungspaket installieren
Damit wir unser WLAN-Kernelmodul bauen können,benötigen wir noch das Kernel-Entwicklungspaket kernel-devel, welches wir - wenn noch nicht bereits passiert - einfach nachinstallieren.
# yum install kernel-devel
Download
Zuerst laden wir uns von der Seite das passende Archiv (2010_01_29_RT2860_Linux_STA_v2.3.0.0.tar.bz2): RT2860PCI/mPCI/CB/PCIe(RT2760/RT2790/RT2860/RT2890).
# wget http://www.ralinktech.com/download.php?t=U0wyRnpjMlYwY3k4eU1ERXdMekF4THpJNUwyUnZkMjVzYjJGa05ERTJNVEV5T1RFd05pNWllakk5UFQweU1ERXdYekF4WHpJNVgxSlVNamcyTUY5TWFXNTFlRjlUVkVGZmRqSXVNeTR3TGpBdWRHRnlD -O 2010_01_29_RT2860_Linux_STA_v2.3.0.0.tar.bz2
Installation
Das heruntergeladene Archiv kopieren wir dann in unser Installationsverzeichnis
# mv 2010_01_29_RT2860_Linux_STA_v2.3.0.0.tar.bz2 /usr/local/src/
und wechseln in das Zielverzeichnis.
# cd /usr/local/src/
Hier entpacken wir das Archiv:
# tar -xjvf 2010_01_29_RT2860_Linux_STA_v2.3.0.0.tar.bz2
Und setzen abschließend einen symbolischen link auf unser entpacktes Verzeichnis:
# ln -s 2010_01_29_RT2860_Linux_STA_v2.3.0.0 RT2860
Vor dem Übersetzen des Modules passen wir noch eine Datei an, damit wir später den Treiber durch NetworkManager nutzen können.
# vim /usr/local/src/RT2860/os/linux/config.mk ... # Support Wpa_Supplicant HAS_WPA_SUPPLICANT=y # Support Native WpaSupplicant for Network Maganger HAS_NATIVE_WPA_SUPPLICANT_SUPPORT=y
Anschließend übersetzen wir den Treiber Source Code.
# make
Nach der erfolgreichen Kompilierung lassen wir die kompilierten Treiber und alles was dazu gehört installieren.
# make install
Kernel-Modul laden
Nachfolgender Befehl lädt das Kernel-Modul abschließend und aktiviert damit die Karte, welche dann durch den z.B. NetworkManager verwaltet werden kann:
# modprobe rt2860sta
Das erfolgreiche laden des Kernel-Modules kann mit nachfolgendem Befehl überprüft werden, welche eine Ausgabe in etwa wie nachfolgend dargestellt erzeugen sollte:
# lsmod | grep rt2860sta rt2860sta 617072 1
Die Karte sollte nun Einsatzbereit sein !
Network Manager
Der einfachste und komfortabelste Weg bei der Nutzung der WLAN-Verbindungen ist wohl die Verwendung des NetworkManagers.
Installation
Diesen intsallieren wir am einfachsten via yum.
# yum install NetworkManager
Erster Programmstart
Den Dienst starten wir einfach durch:
# service NetworkManager
automatisches Starten
Damit nun unser NetworkManager-Daemon beim Booten automatisch gestartet wird, nehmen wir noch folgende Konfigurationsschritte vor.
# chkconfig NetworkManager on
Anschließend überprüfen wir noch unsere Änderung:
# chkconfig --list | grep NetworkManager NetworkManager 0:Aus 1:Aus 2:Ein 3:Ein 4:Ein 5:Ein 6:Aus
PasswortManager
Der NetworkManager speichert den WPA-Schlüssel im gnome-keyring manager. Damit der NetworkManager auf diesen Keyring zugreifen kann, wird bei der Anmeldung das Passwort des Schlüsselbundes abgefragt. Zuweilen kann diese abfrage als ser störend empfunden werden.
An statt das Passwort des Gnome-schlüsselbundes ganz anzuschalten (Sichereitsrisiko) bedienen wir uns des pam_keyring. Grundidee dabei ist, dass wir das gleiche Passwort beim Schlüsselbund wie beim Anmelden verwenden.
Installation
Als erstes installieren wir uns das vorgenannte Paket pam_keyring via yum.
# yum install pam_keyring gnome-keyring-manager
Konfiguration
Anschließend passen wir die Konfigurationsdatei /etc/pam.d/gdm
# vim /etc/pam.d/gdm
#%PAM-1.0 auth required pam_env.so # Django 15.03.2010 eingefügt zum einfachen Anmelden auth optional pam_keyring.so try_first_pass # auth include system-auth account required pam_nologin.so account include system-auth password include system-auth session optional pam_keyinit.so force revoke session include system-auth session required pam_loginuid.so session optional pam_console.so # Django 15.03.2010 eingefügt zum einfachen Anmelden session optional pam_keyring.so
Passwort synchronisieren
Sofern wir (noch) unterschiedliche Passworte bei der Anmeldung und beim Gnome-schlüsselbund verwenden, synchronisieren wir die beiden Passworte.
[django@daxy ~]$ /usr/libexec/pam-keyring-tool -c Old password: New password: Verify password:
Verschlüsselungskonfiguration des Access-Points ermitteln
Um sicher zu stellen, wie die Konfigurationsdatei für den WPA-Bittsteller wpa_supplicant gefüttert werden muss, ermitteln wir erst einmal die Möglichkeiten des Access-Points. Hierzu benutzen wir das Programm iwlist. Der Befehl
iwlist scanning
zeigt alle WLANs in Reichweite inklusive ihrer Verschlüsselungskonfiguration an.
[root@compaq-evo ag120]# iwlist wlan0 scanning wlan0 Scan completed : Cell 01 - Address: 00:19:CB:32:FA:5C ESSID:"Hagbard_Celine" Protocol:IEEE 802.11g Mode:Managed Frequency:2.417 GHz (Channel 2) Quality:37/100 Signal level:-72 dBm Noise level:-96 dBm Encryption key:on Bit Rates:1 Mb/s; 2 Mb/s; 5.5 Mb/s; 11 Mb/s; 6 Mb/s 9 Mb/s; 12 Mb/s; 48 Mb/s; 18 Mb/s; 24 Mb/s 36 Mb/s; 54 Mb/s Extra:bcn_int=100 Extra:atim=0 IE: IEEE 802.11i/WPA2 Version 1 Group Cipher : CCMP Pairwise Ciphers (1) : CCMP Authentication Suites (1) : PSK
WPA_SUPPLICANT Einrichten
Damit wir eine Verbindung zum WLAN-Sender aufbauen können, benötigen wir noch wpa_supplicant.
Installation vom WPA-Bittsteller
Zuerst insallieren wir uns dir benötigten Programmteile via yum.
yum install wpa_supplicant yum install wpa_supplicant-gui
Konfiguration von WPA-Supplicant
Da wir zum Ansprechen der WLAN-Karte den ndiswrapper benutzen und dort neben dem Kartenalias wlan0 den Treiber wext verwenden wollen, tragen wir die nötigen Zeilen in die Konfigurationsdatei ein.
vi /etc/sysconfig/wpa_supplicant INTERFACES="-iwlan0" DRIVERS="-Dwext"
Schlüssel für das WLAN erstellen
Damit wir den Schlüssel in der Konfigdatei richtig eintragen können, erstellen wir uns erst selbigen mit dem Prgramm wpa_passphrase:
wpa_passphrase Hagbard_Celine Basti-is-a-geek >> /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
Konfigurationsdatei für WPA-Supplicant vervollständigen
Passend zu den Möglichkeiten des Access-Points tragen wir nun in die Konfigurationsparameter in der /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf nach:
ctrl_interface=/var/run/wpa_supplicant eapol_version=1 ap_scan=1 network={ ssid="Hagbard_Celine" scan_ssid=1 proto=RSN key_mgmt=WPA-PSK pairwise=CCMP group=CCMP #psk="Basti-is-a-geek" psk=46fb2a059b712ce5ed497c555759b931234373c7f082ac064980e283489274f0 }
Service waproamd stoppen und entfernen
Da sich waproamd mit wpa_supplicant nicht vertragen und waproamd laut deren Web-Seite nicht mehr weitergepflegt wird, stoppen wir den Dienst mit:
service waproamd stop
und entfernen das Programmpaket vom System via
yum erase waproamd
Service wpa_supplicant starten
Bevor wir den wpa_supplicant Service starten, testen wir, ob die Verbindung zum Access-Point hergestellt werden kann.
wpa_supplicant -iwlan0 -Dwext -c/etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf -d
Nach entsprechender positiver Rückmeldung starten wir den Service neu:
/sbin/chkconfig --level 2345 wpa_supplicant on