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Router-Grundkonfiguration mit Hilfe der WEB-GUI
Zur Konfiguration unseres Freifunkrouters per WEB-GUI LuCi benötigen wir natürlich einen physischen Zugriff auf den Knoten/Router, da wir unseren Rechner mit einem LAN-Kabel an einem der gelben Netzwerkports verbinden müssen.
In aller Regel wird dies bei der Erstinitialisierung des Freifunk-Routers der Fall sein. Entweder haben wir diesen selbst mit der nötigen Firmware bestückt/geflashed oder wir haben uns bei einem Treffen oder einem anderen „Freifunker“ einen bereits präparierten Router besorgt.
Spätere Konfigurationsänderungen und -anpassungen werden dann in aller Regel per Fernwartung mit Hilfe der SSH1) erfolgen. Dazu hinterlegen wir unseren Publicteil unseres SSH-Keys bei der nun folgenden Konfiguration.
Vorbereitung
Verkabelung
O.K., dass das Steckernetzteil angesteckt werden muss, ist vermutlich jedem klar. Mit einem LAN-Kabel, angesteckt an einem der gelben Netzwerkbuchsen, verbinden wir nun unseren Router direkt mit unserem Rechner.
Wichtig ist dabei, dass das Kabel 1x direkt am Router steckt und 1x direkt am Rechner, von dem wir die Konfiguration aus vornehmen wollen, also keinen Netzwerkport aus dem (heimischen) Intranet-Switch oder an einem Einwahlrouter des Netzbetreibers! Im Intranet hat man in aller Regel einen DHCP-Server oder -Daemon am Laufen, der entsprechende Clients mit einer IP-Adresse versorgen wird. Unser Freifunk-Router hat auch einen entsprechenden Daemon am Laufen, der dafür sorgt, dass der angeschlossene Rechner eine IP-Adresse aus dem Netz 192.168.1.0/24 bekommt. In der Konstellation wird es sicherlich zu Überschneidungen bei der Adressvergabe kommen, da diese beiden DHCP-Daemon sich nicht untereinander absprechen, wer denn nun der „richtige und zuständige“ ist!
Hat man an seinem Rechner keine zweite Netzwerkkarte, dann bleibt einem nichts anderes über als z.B. die Geo-Koordinaten entweder schon mal im Vorfeld aus der Knotenkarte zu ermitteln, oder diesen Teil der Konfiguration später mit Hilfe der SSH vorzunehmen.
Router im Konfigurationsmodus booten
Wird der Router das allererste Mal nach dem Flashen eingeschaltet oder wurde bis jetzt noch nicht konfiguriert hochgefahren, so startet er automatisch im Konfigurationsmodus. Alternativ dazu kann man den Router auch per SSH entweder komplett löschen und dadurch in den Konfigurationsmodus versetzen, oder auch „nur“ in den Konfigurationsmodus bei Beibehaltung der bestehenden Konfiguration versetzen.
Hat man sich einen Router bei einem der Freifunktreffen besorgt, bekommt man einen bereits präparierten Router, den man nur noch anstecken und Erstkonfigurieren muss. Hat man hingegen einen Router bei einem Händler erworben, muss dieser noch extra geflashed, also mit der passenden Freifunk-Firmware versorgt werden.
Will man schon einen konfigurierten Router nochmals über die Web-Oberfläche ändern, dann muss man ihn manuell in den Konfigurationsmodus versetzen. Hierzu Versetzt man diesen vorab per SSH in den Konfigurationsmodus bei Beibehaltung der bestehenden Konfiguration, oder man macht diese mit Hilfe des RESET-Tasters auf der Rückseite des Gerätes. Alle Router-Modelle haben dafür einen kleinen Knopf auf der Rückseite des Geräts, der mit RESET beschriftet ist, meist ist dieser Taster etwas Versenkt, so dass dieser nur mit Hilfe einer aufgebogenen Büroklammer oder einem Spitzen Bleistift erreicht werden kann. Wenn der Router eingeschaltet ist, drückt man diesen Taster etwas mehr als 10 Sekunden, bis alle Anzeige-LEDs einen Moment lang gleichzeitig aufleuchten. Bis einzelne Router-Modelle über ihr Web-Interface wieder erreichbar sind, kann es mit unter bis zu zwei Minuten dauern. Erkennbar ist dies am langsamen blinken der System-LED. Also nicht zu ungeduldig werden. Der Rechner wir meist eine Systemnachricht ausgeben, dass er nun mit einem Netzwerk neu verbunden ist uen eine IP-Adresse aus dem Netz 192.168.1.0/24 bezogen hat. Alternativ kann man auch je nach verwendetem Betriebssystem nachfragen, welche IP-Adressen bezogen wurden. Unter Linux ist das entweder ifconfig
oder ip addr
unter Windows kann ipconfig
entsprechende Erfolge anzeigen.
Konfiguration über die WEB-GUI von LuCi
Sobald wir also nun die Verbindung hergestellt haben, ist die WEB-GUI von LuCi im Browser seines Vertrauens über die Adresse http://192.168.1.1 erreichbar.
In der oberen lilafarbenen Statusleiste wird links die dem dem aktuellen Routernamen der aktuelle gluon-Release, also der Freifunk-Firmware, angezeigt; in diesem Konfigurationsbeispiel wäre dies ffmuc-704f57df00a4 / v2019.0.4. Rechts finden wir zwei Menüpunkte:
Möchte man „nur“ einen Freifunkknoten betreiben und z.B. auf die Möglichkeit zur Nutzung eines eigenen privaten WLANs oder der Option zur Remoteverwalung mit Hilfe der SSH2) verzichten, findet man alle relevanten Konfigurationsoptionen unter dem Menüpunkt Wizard.
Erweiterte Einstellungen
Info
Remotezugriff
WLAN
Privates WLAN
Netzwerk
Multidomain
Automatische Updates
Firmware aktualisieren
Wizard
Name dieses Knotens
Hier wird der Name des eigenen Knotens definiert. Am besten wählt man einen entsprechend sprechenden Namen unter dem der Knoten z.B. auf der Knotenkarte aufgefunden werden soll. Vordefiniert für den ersten Start steht hier eine kryptische Zeichenfolge, die letztendlich die Mac-Adresse repräsentiert.
Domäne
Das Gesamtnetz bei Freifunk-München ist mit Stand Anfang Juni 2019 in 12 einzelne Netzsegmente unterteilt.
Eine tagesaktuelle Übersicht aller Segmente findet sich auch auf der Interaktiven Karte hier.
Dies war aufgrund des schnellen Wachstums des Netzes und den damit verbundenen größeren Anforderungen nötig. Jedes einzelne dieser Segmente sollte Größe von max. 250 Knoten nicht überschreiten. Es könnte also absehbar werden, dass künftig eine weitere Unterteilung notwendig werden könnte.
Bei dieser Konfigurationsoption wird festgelegt in welcher Mesh-Domäne der Knoten sich aufhalten soll.
Der ausgewählte Segmentname definiert auch später die vom Knoten verwendete und ausgestrahlte SSID.
Aktuell3) gibt es folgende Segmente:
Domänen Name | SSID | Segment-Name |
---|---|---|
Freifunk München - City | muenchen.freifunk.net/muc_cty | ffmuc_muc_cty |
Freifunk München - Freising | muenchen.freifunk.net/freising | ffmuc_freising |
Freifunk München - Gauting | muenchen.freifunk.net/gauting | ffmuc_gauting |
Freifunk München - Nord | muenchen.freifunk.net/muc_nord | ffmuc_muc_nord |
Freifunk München - Ost | muenchen.freifunk.net/muc_ost | ffmuc_muc_ost |
Freifunk München - Sued | muenchen.freifunk.net/muc_sued | ffmuc_muc_sued |
Freifunk München - Umland Nord | muenchen.freifunk.net/uml_nord | ffmuc_uml_nord |
Freifunk München - Umland Ost | muenchen.freifunk.net/uml_ost | ffmuc_uml_ost |
Freifunk München - Umland Sued | muenchen.freifunk.net/uml_sued | ffmuc_uml_sued |
Freifunk München - Umland West | muenchen.freifunk.net/uml_west | ffmuc_uml_west |
Freifunk München - Welt | muenchen.freifunk.net/welt | ffmuc_welt |
Freifunk München - West | muenchen.freifunk.net/muc_west | ffmuc_muc_west |
Knoten aus unterschiedlichen Segmenten können nicht miteinander meshen, sind jedoch über das VPN verbunden.
Internetverbindung nutzen (Mesh-VPN)
Mit Aktivierung dieser Option (Gesetztem Haken) wird der Router über den blauen Netzwerkport eine Verbindung über den lokalen Internetanschluss vor Ort eine verschlüsselte Verbindung zu den Freifunk-Servern (Gateways) hergestellt. Über diese Gateways haben dann die Freifunk-Nutzer vor Ort über WLAN oder über eine LAN-Verbindung an den gelben Netzwerkports am Router Zugang zum Internet. Die Lokale IP-Adresse desjenigen, der den Router vor Ort betreibt ist dann außen vor und taucht in keinem Verbindungsprotokoll auf irgendwelchen Zielsystemen (Web- oder Mailserver, Streaminganbietern etc. pp.) auf.
Bleibt diese Option deaktiviert, kann sich der Router nur mit anderen Freifunk-Routern in der Nachbarschaft verbinden, die er über das sog. Mesh-WLAN erreichen kann. Ein Internet-Zugang ist aber dann nur möglich, wenn einer der anderen Router diesen anbietet! Will oder muss man diese Art der Anbindung nutzen, bietet es sich jedoch an diese Option hier dennoch zu aktivieren, jedoch dann den blauen Uplink-Port am Router ungenutzt zu lassen!
Bandbreite begrenzen
Der Betrieb eines eigenen Freifunkrouters beansprucht, natürlich abhängig von der Anzahl der eingebuchten Clients, nicht allzuviel von deiner zur Verfügung stehenden Bandbreite des eigenen Internetanschlusses. Daher ist es im Normalfall nicht notwendig mit Hilfe dieser Konfigurationsoption, die Bandbreite zu begrenzen.
Muss aber situationsbezogen von der Anzahl der Nutzer vor Ort und deren Nutzungsverhalten, dennoch die Bandbreite begrenzt werden, ist diese Option zu setzen. Bei Aktivierung der Option mit einem Haken, erscheinen zwei neue Eingabefelder, in dem die Bandbreite in Kbit/s in Summe für alle Nutzer definiert werden kann. Für den Downstream wird mindestens 8.000 und für den Upstream ins Internet 500 empfohlen.
Knotenposition veröffentlichen
Auf den öffentlich zugänglichen Karten der Freifunk-Community wie z.B. der Knotenkarte bei Freifunk München können andere Nutzer leicht feststellen, ob an der gezeigten Stelle in der Karte ein Internetzugang über Freifunk möglich sein könnte. Natürlich ist die Angabe hier freiwillig also rein optional aber dennoch empfohlen. Damit nun der eigene Knoten auf der Karte angezeigt werden kann, ist es wichtig die Geo-Koordinaten dem Router mitzuteilen, die lokal auf diesem gespeichert werden.
Ist der Computer, der aktuell zur Konfiguration des Freifunkrouters verwendet wird, auch mit dem Internet verbunden, kann die Position sofort hier auf der gezeigten Karte auswählbar. Hat man an diesem Rechner keine zweite Netzwerkkarte, dann bleibt einem nichts anderes über als z.B. die Geo-Koordinaten entweder von einem andreen Gerät aus aus der Knotenkarte zu ermitteln, oder diesen Teil der Konfiguration später mit Hilfe der SSH vorzunehmen.